Die Dormagener Ortsteile Straberg und Gohr haben schon lange keine Nahversorger mehr. Der nötige Einkauf wird so für Menschen ohne Auto und Ältere zum Problem, es mindert die Lebensqualität in den betroffenen Dörfern und führt zugleich zu mehr Individualverkehr in andere Ortsteile. Wir haben uns nochmals mit dem Thema beschäftigt und sind dabei auf eine Methode gestoßen, die anderenorts schon länger etabliert, also bereits erprobt ist. Hier werden Bestellungen in Schließfächer geliefert, die dann jederzeit lokal abgeholt werden können.
Wir vom Zentrum wollen diesen Lösungsansatz prüfen lassen und dabei die BürgerInnen in den Entscheidungsprozess mit einbeziehen.
Gohr & Straberg schon lange ohne Nahversorger
In den Ortsteilen Gohr und Straberg gibt es seit Jahren keine hinreichenden, lokalen Einkaufsmöglichkeiten mehr – es fehlt ein Vollsortimenter. Bis heute konnte die Stadtverwaltung die Situation für die betroffenen Dorfgemeinschaften nicht verbessern. Verschiedene Ansätze wie das DORV-Zentrum für Gohr blieben leider ergebnislos.
Geminderte Lebensqualität & Mehrverkehr
Ohne eine vernünftige, nahgelegene Lebensmittelversorgung leidet die Lebensqualität der Anwohner. Alleinerziehende, Schichtarbeiter, und alle Menschen ohne Führerschein müssen versorgt sein. Hinzu kommen die ökologischen Auswirkungen, wenn sich jede Woche viele Autos auf den Weg in Nachbarorte aufmachen, um einzukaufen, weil man vor Ort kaum etwas bekommt. Wenn zumindest einige solcher Fahrten eingespart werden könnten, wäre das schon ein Fortschritt. Es ist besser, wenn ein Lieferwagen Gohr oder Straberg anfährt und dadurch viel Individualverkehr eingespart werden kann.
Wir bringen einen Ansatz aus Nordeuropa ins Spiel
Das Zentrum möchte eine Lösung aus Nordeuropa als Ansatz für Dormagen prüfen lassen. In verschiedenen Ländern, etwa in Schottland, gibt man einfach per Smartphone oder telefonisch eine Bestellung auf. Beliefert werden dann Schließfächer, die direkt im Ort stehen. Sobald die Ware abholbereit, gibt es eine Nachricht. Für die Lieferung von Lebensmitteln steht ein Kühlsystem zur Verfügung.
Der weitere Plan, die Idee voran zu bringen
Die Zentrumsfraktion wird die Verwaltung per Antrag damit beauftragen, die Aufstellung sogenannter Lebensmittelschließfächer in den Ortsteilen Gohr und Straberg zu prüfen.
Überschaubare Kosten
Wir haben uns vorab informiert. Die Kosten wären überschaubar, da die Aggregate auch als Leasingmodel angeboten werden. Die Schließfächer gibt es auch mit Solarbetrieb. Ein ortsansässiger Supermarktbetreiber konnte bereits gefunden werden, der sich für das Konzept interessiert. Die Zusatzkosten pro Bestellung werden laut Anbieter bei wenigen Euro liegen.
DorfbewohnerInnen sollen einbezogen werden
Die Mitsprache der BürgerInnen ist für uns zentral. Wir möchten, dass die Menschen aus Gohr und Straberg aktiv mit einbezogen werden. Daher schlagen wir vor, dass die Verwaltung zeitnah nach der Corona-Zeit eine Bürgerveranstaltung organisiert. Dort kann dann transparent alles weitere besprochen werden, etwa über Details wie die Implementierung vor Ort und über die genaue Bedienung des Systems informiert werden.
Wir wollen, dass offen informiert wird, um so auch ein ehrlich Bild davon zu bekommen, ob und wie hoch die Akzeptanz bei den Menschen für diesen Lösungsansatz ist.
Chance zur Verbesserung
Die Zentrumsfraktion sieht in dem Konzept mit seinen überschaubaren Kosten eine Chance, mit der die Nahversorgung in den betroffenen Dörfern nach Jahren endlich verbessert werden könnte. Die Möglichkeit, seinen Einkauf rund die Uhr abholen zu können, kommt sicherlich auch verschiedenen Lebenswirklichkeiten entgegen.
Durch Pilotprojekt anderen Dörfern im Rhein-Kreis gleich mithelfen
Für Dormagen ist auch eine Testphase denkbar, die wir mit dem Rhein-Kreis Neuss absprechen könnten, damit die gewonnen Erkenntnisse auch anderen Dörfern aus unserer Region zu Gute kommen können.
Den lokalen Handel gezielt integrieren
Natürlich stehen die Schließfächer auch anderen Händlern aus Dormagen offen. In den Boxen können ebenso Schuhe, Blumen oder andere Waren hinterlegt werden. Die Menschen und unsere lokale Wirtschaft würden gleichermaßen profitieren. Es könnte eine lokale Einkaufsalternative entstehen, die der zunehmenden Verdrängung durch Gigakonzerne wie Amazon etwas entgegen wirkt.
Weiterführende Links & Downloads
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- Instagram: Unser Beitrag zum Liken & Kommentieren
- Presse: Artikel der NGZ Online dazu (15. Dez 2020)
- PM: Die dazugehörige Pressemitteilung (12. Dez 2020)