Die schlechten Nachrichten über Bauprojekte und Kostenexplosionen in Dormagen haben leider eine neue Fortsetzung. Dieses Mal entgehen Dormagen stattliche 6,6 Mio. Euro Fördergelder für den „Lernort Horrem“. Grund hierfür sind Fristen, an die die Fördergelder gebunden sind. Hierbei reden wir allerdings von stattlichen 5 Jahren. – Dies offenbart wiederholt die strukturellen Probleme der Stadt, die sicherlich erneut ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen bleiben.
„Lernort Horrem“ – Teure Versäumnisse
So traurig es ist: Die ausbleibenden Fördergelder kommen eigentlich für niemanden in Dormagen wirklich überraschend. Dass sich das Projekt „Lernort Horrem“ zur Sekundarschule 2.0 entwickelt, war leider abzusehen – gleiche Entscheidungsträger, gleiches Ergebnis.
Eine 5-Jahresfrist (F-Ü-N-F!) ist wohl niemandem aufgefallen. Wir drücken die Daumen für die Förderungen zahlreicher anderer Projekte im Stadtgebiet. Jeder gut geführte Terminkalender hilft, solche Fehler zu vermeiden!
Leider bleibt sowohl im politischen Raum als auch in den Medien die Frage nach den Verantwortlichen offen. Übernimmt der Bürgermeister wieder PR-wirksam die Verantwortung, wobei danach wieder alles wie zuvor weiterläuft? Mit welchen finanziellen Folgen für die eigene Tasche?
Probleme werden nicht priorisiert, um zügig an Lösungen zu arbeiten
Es ist Mitte April. Im Juni, also erst in eineinhalb Monaten, gibt es im bauzuständigen Eigenbetrieb der Stadt Neuigkeiten. Der Sitzungsplan wird selbst bei solch einschneidenden finanziellen Auswirkungen nicht angetastet. Entsprechend können wir bei der Stadt die nötige Priorität sowie ein angemessenes Kosten- und Terminbewusstsein nicht erkennen.
Bereits im März 2020 hatte das Zentrum wiederholt per Antrag gefordert, dass die Skandale rund um die Sekundarschule sowie den Lernort Horrem aufgeklärt und aufgearbeitet gehören – Prüfberichte sollten endlich öffentlich gemacht werden. Mehr als ein Jahr lang (380 Tage) wurden die Berichte geheim gehalten.
Verschuldungskurs unter Rot-Grün
Am Ende werden wieder die SteuerzahlerInnen aus Dormagen die Zeche für die Versäumnisse der Verantwortlichen zahlen müssen. Die 6,6 Mio. Euro verlorener Fördergelder kommen als jüngstes i-Tüpfelchen zum rot-grünen Verschuldungskurs hinzu: der Kassenkreditrahmen war neulich erst von 99 Mio. auf den Rekordwert von 160 Mio. Euro angehoben worden.
Weiterführende Links & Downloads
- Facebook: Zahl der Woche zum „Lernort Horrem“ zum Kommentieren & Teilen
- Instagram: Der Insta-Post zum Fördergeld-Ausfall für den „Lernort Horrem“
- Presse: Bericht der Rheinischen Post zum Ausfall der Fördergelder (13. Apr 2021)
- Antrag: Offenlegung der Untersuchungsergebnisse zu Bauskandalen (02. Mär 2020)
- Zahl der Woche: Kassenkreditrahmen auf Rekordwert angehoben (24. Mär 2021)
- Zahl der Woche: Baukostenexplosion Sekundarschule (06. Dez 2019)
- Zahl der Woche: Baukosten-Probleme in Dormagen (18. Jul 2019)
Über diese Reihe
In „Die Zahl der Woche“ teilen und diskutieren wir regelmäßig Daten, die unsere Stadt und Sie konkret als Dormagener BürgerInnen betreffen.