Ernteweg LKW Abkürzung lösen Vorschlag Zentrum Dormagen

Der schmale Ernteweg als unerlaubte Abkürzung – Dormagen wird dem LKW-Verkehr nicht Herr

In Dormagen gab es jüngst zahlreiche Beschwerden von Anwohnern und Nutzern des Erntewegs nahe Nievenheim über die steigende Zahl von LKW, die trotz eines Verbots über den schmalen Ernteweg das Gewerbegebiet Kohnacker anfahren.

Der Ernteweg als unerlaubte Abkürzung für LKW

Der schmale Ernteweg bietet eine Abkürzungsmöglichkeit in das Gewerbegebiet Kohnacker. Allerdings ist die Strecke für LKW gesperrt, weil der Ernteweg dafür nicht ausgelegt und viel zu schmal ist. Fakt ist, dass diese Strecke zunehmend von LKW befahren wird, wodurch die LKW Fußgängern und Radfahrern regelmäßig gefährlich nah kommen.

Die Ansiedlung weiterer Logistik

Die Presse berichtete jüngst über die Beschwerden und den offenen Brief von Frau Lohmeier an die Stadt.  Frau Lohmeiner erklärt, dass sich die Situation jüngst sogar noch weiter verschlimmert habe, nämlich seitdem Amazon bei Euro Auctions Parkfläche angemietet hat.

Stadtsprecher Nils Heinichen äußerte in einer Stellungnahme Verständnis. Das ist vielleicht empathisch, aber auch ein Zeichen dafür, dass die Stadt nicht Herr der Lage ist und dringend nachbessern muss.

Stadt bekommt Verkehrsprobleme nicht in den Griff

Die Probleme am Ernteweg zeigen erneut, dass die Stadt Dormagen Verkehrsprobleme nicht in den Griff bekommt. Zeitgleich wird allerdings weitere Großlogistik in Dormagen angesiedelt, obwohl dieses Konzept schon länger in der Kritik steht. Es wird in jedem Fall bald zusätzlicher LKW-Verkehr in Dormagen entstehen.

Olaf Temp, Planungspolitiker der Zentrumspartei, sieht die Ausweitung der Logistik kritisch, dennoch arbeiten wir natürlich produktiv an Lösungsansätzen:

Unser Antrag zum Ausbau der B9 mit Hinblick auf die neuen Ansiedlungen entlang der B9 ging also in die richtige Richtung, endlich Verkehrsprobleme anzupacken und nachhaltig zu lösen! Die Politik muss sich dringend fragen, wie viel Logistik kann Dormagen noch verkraften?

Stadt muss Probleme anpacken

Für die wachsenden, teils hausgemachten Verkehrsprobleme in Dormagen müssen dringend praktische und zeitnahe Lösungen her. Für Verständniserklärungen seitens der Stadt kann sich Frau Lohmeier nichts kaufen. Es gibt im Stadtgebiet an mehreren Stellen schwerwiegende Verkehrsprobleme, beispielsweise auf der Johannesstr. in Delrath, ebenso auf der Bismarck- und Neusser Straße in Nievenheim.

Wo man nicht selbst wohnt, genügt hoffentlich nicht Dienst nach Vorschrift. Wieso bleibt die Verwaltung dann trotzdem so lange untätig? Unser Antrag zur Überprüfung der Situation auf der Johannesstraße wurde irritierenderweise von SPD, Grünen und CDU abgelehnt. Wohlgemerkt, es ging zunächst um die Überprüfung! Als ob die Parteien nichts von den Problemen wissen wollten.

Aber zurück zum Ernteweg: Die Gefahrenlage dort ist hinlänglich bekannt, und eben deswegen wurde die Durchfahrt für das Industriegebiet über den Ernteweg abgelehnt: Die LKW müssen so unter der A57 durch und gleichzeitig die Industriebahn kreuzen. Wegen Unfall- und Brandgefahr wurde damals eine solche Verkehrsführung verworfen. Der Massenunfall eben an dieser Stelle 2014, mit einem Toten und 14 Verletzten ist uns doch allen noch in Erinnerung. Wie kann man da als Verwaltung nicht reagieren?

Zentrum schlägt Durchfahrtshöhenbeschränkung als schnelle Lösung vor

Michael Kirbach, Ratsmitglied der Zentrumspartei setzt sich mit Blick auf den Ernteweg für zeitnahe, pragmatische Lösungen ein:

Eine Durchfahrtshöhenbeschränkung würde von jetzt auf gleich ein Befahren des Erntewegs durch LKW verhindern.

Natürlich muss man mit Landwirten und Anliegern vorher sprechen, wo genau diese zu installieren wäre, damit hier keine Dormagener benachteiligt werden. Gegebenenfalls könnten Anlieger mit Schlüsseln für die Anlage arbeiten.

Künftig ist mit noch mehr Verkehr zu rechnen

Eine Erweiterung des Gewerbegebietes Kohnacker ist nicht auszuschließen, daher ist auch künftig mit mehr Verkehr zu rechnen. Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer müssen mit Hinblick auf die schrecklichen Bilder auf der A57 von damals geschützt werden. Ein Befahren des Industriegebietes über die Straße Kohnacker ist ohne weiteres möglich. Die vorhandene Fahrbahnbreite lässt Radfahrern – und da denken wir vor allem an Schulkinder – kaum Möglichkeit, einen LKW sicher zu passieren.

Sollte die Stadt nicht handeln, wird das Zentrum einen Antrag stellen

Wir werden einen entsprechenden Antrag im Planungsausschuss stellen, sofern die nötig sein sollte. Dies hängt insbesondere nun von der Reaktion der Stadt auf die Kritik aus der Bevölkerung ab. Wir können nicht verstehen, dass bei einer so offensichtlichen Gefährdungslage die Verwaltung nicht selber tätig wird.

Eine typische LKW-Kolonne auf dem Ernteweg
Foto mit freundlicher Genehmigung von Andrea Lohmeier

 

Quellen & weiterführende Links