Hackenbroich hat an gleich zwei Schulen zu wenig Kapazitäten. Die Eltern sowie die Schulvertreter möchten verständlicherweise eine Lösung für die Kinder und Jugendlichen. Nach ausführlichen Gesprächen hat das Zentrum vor kurzem hierzu einen Lösungsvorschlag gemacht.
Nun verweigert die Stadtverwaltung sogar die bloße Prüfung des Ansatzes mit einer Argumentation, die dieselben Zuständigen bei einem anderen Bauvorhaben in Dormagen unkommentiert ließen. Das wirft zum einen Fragen auf, ist aber vor allem schlecht für die Schüler und Lehrer in der Realschule und dem Gymnasium von Hackenbroich.
Die Mitteilung vom 28. Nov 2022
„Es ist schon ein starkes Stück, was sich die Verwaltung hier leistet: Nach Gesprächen mit Eltern und Vertreter der Schulen in Hackenbroich hat die Dormagener Zentrumspartei ein Alternativkonzept zur Prüfung angeboten, um dem Mangel an Räumlichkeiten in der Realschule und dem Gymnasium schnell begegnen zu können. So lautete unser Antragstext für den Betriebsausschuss Eigenbetrieb am 29.11.2022: „Die Verwaltung prüft das Konzept einer weiteren Standortvariante auf dem Parkplatz, mit einem Gebäude in Modulbauweise, und stellt dazu ein Konzept in der nächsten Sitzung vor“. Dazu der Beschlussvorschlag der Verwaltung: „Antrag der Zentrumsfraktion wird abgelehnt“. Natürlich kam das Konzept vorige Woche schon im Schulausschuss zur Ansprache, wo von der Verwaltung hanebüchene Argumente angeführt wurden: Das Konzept sei 70er Jahre, es würden Angsträume geschaffen und so weiter. Im Planungsausschuss letzte Woche stellte ein großer Supermarktbetreiber sein Konzept für Dormagen vor, welches sagen wir mal technisch ähnlich aufgebaut ist. Wir erwarteten natürlich eine flammende Gegenrede des selbigen Verwaltungsmitarbeiters, welcher anwesend war, aber nichts passierte. Na ja, um so einen Job zu bekommen ist eine gewisse Meinungsflexibilität gegenüber dem Arbeitgeber sicher hilfreich, um vorwärtszukommen. Wir sind hier wenig flexibel und führen unsere Argumente weiterhin an. Wir erwarten entsprechende sachliche Gegenargumente der Verwaltung, Konzepte sind sicher zu viel verlangt, um dem Bedarf der Schüler, Eltern und Lehrer dort am Standort gerecht zu werden! Unlängst hat unser Fraktionsmitglied Wolfgang Krause ausgerechnet, dass man bei einer eingeschossigen Bauweise schon die erforderliche Fläche erreichen würde. Was will die Verwaltung eigentlich?“, so Michael Kirbach, Ratsmitglied der Zentrumspartei.
„Nach Rücksprache mit Vertretern einer anliegenden Schule in Hackenbroich sehen wir in den von der Verwaltung vorgestellten Varianten zum Ausbau des Standortes keine, in der sich ein bedarfsgerechtes und schulisches Gesamtkonzept abbildet. Trotzdem ist der gestiegene Bedarf an Flächen für beide Schulen am Standort sichtbar, und diesem muss zeitnah begegnet werden. Dies ist jedoch ohne ein Gesamtkonzept / Neuplanung des Schulzentrumsgeländes, in welches beide Schulen im Konsens eingebunden werden müssen, nicht möglich bzw. für die Zukunft nicht sinnvoll. Einem Neubau auf dem bestehenden Gelände widerspricht der Bedarf an Sport- und Pausenflächen, welche sonst verlorengehen würden. Mehr Schüler auf weniger Freifläche z. B. in Pausenzeiten wird dem Bedarf der Kinder nicht gerecht. Die im südlichen Bereich gelegene Parkfläche ist bereits versiegelt. Hier kann in kurzer Bauzeit im Vergleich zu einem konventionell errichteten Gebäude ein Bauwerk in Modulbauweise errichtet werden. Das „Erdgeschoss“ bleibt als Parkplatz erhalten, wenn das Modulgebäude auf Stützen erstellt wird. Hier ist es möglich, die Gebäudehöhe an die vorhandenen Schulgebäude anzupassen. Mit einer hohen Vorfertigungstiefe lassen sich Bauzeiten vor Ort auf eine reine Montage verkürzen, was den Schulbetrieb weniger stark belastet (Lärm etc.). Moderne Module sind keinesfalls mit Containerlösungen aus der Vergangenheit zu vergleichen, hier ist heute ein sehr hoher Raumkomfort möglich, eine Klimatisierung technisch leicht machbar, und über Solaranlagen auf dem eigenen Dach ökologisch sinnvoll zu betreiben“, führt Thomas Freitag, Ratsmitglied vom Zentrum aus.
„Die Modullösung lässt sich je nach Ausführung wieder entfernen, oder bei einem geänderten Bedarf umbauen, um einem neuen Bedarf gerecht zu werden. Hier sollte man weiterdenken, mit Hinblick auf mögliche Veränderungen am Standort. Bei sinkenden Schülerzahlen kann man hier leicht auf eine Kita, Altenpflege, oder Einrichtung für das Krankenhaus umbauen. Für die Kommune wäre so kein teurer Flächenerwerb notwendig. Man kann zeitnah auf den gestiegenen Raumbedarf reagieren, um modernen pädagogischen Konzepten gerecht zu werden und auf die Bedürfnisse der Schulen hin zu liefern, ohne einer validen Gesamtplanung in Beton gegossene Fakten voranzustellen. Nochmal, es handelt sich hier um eine Übergangslösung! Ein Leasing bzw. Mietmodell der Module sollte mit Hinblick auf die Finanzsituation der Stadt Dormagen geprüft werden. Dann kann man sich mit beiden Schulen in Ruhe an einen Tisch setzten, und ein tragfähiges, finanzierbares und zukunftsfähiges Gesamtkonzept entwickeln, ohne dass die Schüler in der Zwischenzeit unter der Umsetzungsschwäche der Verwaltung leiden müssen. Nochmal unsere Frage: Was will die Verwaltung eigentlich?“, so Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender des Zentrums.
Weiterführende Links & Downloads
- PM: Die Pressemitteilung im Original (PDF, 28. Nov 2022)