In Deutschland werden immer mehr Hochleistungs-Solarmodule in Zaunform verbaut. Durch diese „Solarzäune“ lässt sich ohne Flächenverlust viel zusätzlicher Strom produzieren.
Aus unserer Sicht ist dies eine gute Idee für Dormagen. Entsprechend haben wir beantragt, das Konzept für Dormagen zu prüfen und die nötigen Anpassungen von Richtlinien vorzunehmen, um den Einsatz bspw. auf Agrarflächen zu ermöglichen.
Unser Antrag vom 09. August 2022
Solarzäune für Landwirtschaft und Industrie
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
wir bitten Sie, den nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung des Planungsausschuss der Stadt Dormagen am 01.09.2022 zu setzen.
Beschlussvorschlag
Die Verwaltung wird beauftragt, zusammen mit dem Umweltteam der Stadt Dormagen ein Konzept zur Etablierung von Solarzäune für Landwirtschaft und Industrie in Dormagen zu entwickeln und zu implementieren. Die Gesetzeslage in NRW erfordert ggf. Eingriffe in den Flächennutzungsplan, daher sollte dem Planungsausschuss hierzu ein Konzept vorgelegt werden. Förderrichtlinien sind anzupassen. Landwirten und Unternehmen soll hier ein Leitfaden zur Verfügung gestellt werden, wie diese Anlagen einfach genehmigt und erstellt werden können.
Begründung
Die Realisierung von großflächigen Solarparks macht in Dormagen aufgrund der endlich vorhandenen Fläche im Stadtgebiet keinen Sinn, daher sind alternative Konzepte heranzuziehen.
Es werden bereits in Deutschland Hochleistungsmodule in Zaunform verbaut, hier bieten sich landwirtschaftliche Betriebe an, wegen der großen Zaunlängen der Betriebe sowie der Lage im Außenbereich. Ferner sollten große Industrieunternehmen mit entsprechenden Zaunanlagen berücksichtigt werden. Die PV-Module sind nicht wie bei Dachanlagen oder Solarparks schräg montiert, sondern senkrecht. Da sie von beiden Seiten Strom erzeugen können, sind sie zehn Prozent leistungsfähiger als vergleichbare Dachmodule. Es sind Module verfügbar, welche an vorhandene Zaunanlagen angebaut werden können. Die Kosten pro laufenden Meter liegen bei ca. 600 Euro zzgl. Mehrwertsteuer. Ein Modul mit einem Meter Breite kann bis zu 300 kWh erzeugen, das heißt ein fünf Meter Zaun kann je nach Standort und Sonneneinstrahlung bis zu 1.500 kWh im Jahr generieren.
Die benötigten Flächen werden durch Zaunanlagen sowieso gebraucht, neben der Eigennutzung für Betriebe und Landwirtschaft kann so eine zusätzliche Versorgung für Dormagener Privathaushalte mit Strom geschaffen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender
Thomas Freitag, stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Michael Kirbach, Geschäftsführer
Quellen & weiterführende Links
- Facebook: Post über unseren Antrag „Solarzäune“ zum Kommentieren & Teilen
- Instagram: Unser Insta-Post zum Vorstoß für Dormagen
- Infos: WDR-Bericht „Solarzäune – eine Revolution für die Landwirtschaft“ (13. Mai 2022)
- Download: Der Antrag über die Solarzäune im Original (PDF, 09. Aug 2022)
- PM: Unsere Pressemitteilung zum Vorschlag
Über diese Reihe
Das Zentrum setzt sich für eine transparente Politik in Dormagen ein. Aus diesem Grund machen wir unsere Anträge, die wir im Stadtrat bzw. in dessen Ausschüssen stellen, hier 1:1 für jeden öffentlich zugänglich.