Dormagen benötigt dringend ErzieherInnen. Trotz des Fachkräftemangels und trotz der Konkurrenz durch zahlreiche andere Arbeitgeber, wurden weiterhin Arbeitsverträge in Dormagen vergeben, die ohne Grund befristet sind. Daher haben wir beantragt, diese Verträge in unbefristete Beschäftigungen umzuwandeln. Dies ist ein Zeichen von Wertschätzung und wichtig für die Sicherung einer guten Kinderbetreuung in unserer Stadt.
Unser Antrag in Gänze
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
wir bitten Sie, den nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 12. Mai 2020 zu setzen.
Antrag
Entfristung von befristeten Erzieher-Stellen bei der Stadt Dormagen und der DoS gGmbH
Beschlussvorschlag
- Der Hauptausschuss beschließt die Entfristung von allen ohne Sachgrund befristeten Stellen von ErzieherInnen bei der Stadt Dormagen und empfiehlt dem Aufsichtsrat der DoS gGmbH, dies entsprechend in der städtischen gGmbH ebenso umzusetzen.
- Der Hauptausschuss beauftragt die Verwaltung, zu prüfen, ob aktuell auch Befristungen mit Sachgrund entfristet werden können, um den Bedarf an ErzieherInnen zu sichern, der durch das Auslaufen von Verträgen entstehen wird. Der Hauptausschuss empfiehlt dem Aufsichtsrat der DoS gGmbH, dies entsprechend in der städtischen gGmbH ebenso umzusetzen.
Begründung
Die Zentrumsfraktion hat am 04. März 2020 eine Anfrage gestellt, inwieweit ErzieherInnen mit befristeten Verträgen eingestellt wurden, obwohl Personal in diesem Fachbereich aktuell nur sehr schwer zu bekommen ist. Mit Stand vom 10. März stellt sich die Situation in unserer Stadt wie folgt dar: Derzeit sind 171 Erzieherinnen und Erzieher bei der Stadt und dem Dormagener Sozialdienst gGmbH (DoS gGmbH) beschäftigt. Davon haben 38 Angestellte befristete Verträge, was knapp 25% entspricht. Hiervon sind 19 ohne Sachgrund befristet.
Diese Vorgehensweise passt aus Sicht der Zentrumsfraktion nicht dazu, dass ErzieherInnen mehr Wertschätzung und Dank für ihren wichtigen sozialen Beitrag entgegengebracht werden sollte. Weiterhin fragen wir uns, wenn doch KindergärtnerInnen aktuell so schwer für unsere Kitas zu bekommen sind, warum werden diese überhaupt befristet angestellt?
Befristungen schaffen ein Klima der Unsicherheit bei den Betroffenen. Befristete Verträge haben konkrete Auswirkungen auf deren Alltag. So erhält man nur schwer einen Mietvertrag, Banken
vergeben meist keine Kredite, Finanzierungen sind also nicht möglich und selbst einfache Laufzeitverträge, etwa für das Mobiltelefon, können zum Problem werden.
In Summe birgt dieses Vorgehen auch die Gefahr, dass befristet Angestellte lieber zu anderen Arbeitgebern abwandern, die direkt unbefristete Verträge anbieten. Nach Information des Zentrums ist genau das in Dormagen bereits passiert. Wir möchten die Abwanderungen von Fachpersonal im Sinne einer guten Kinderbetreuung künftig möglichst vermeiden. Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund, dass in diesem Jahr ganze 31 befristete Verträge in Dormagen auslaufen. In diesem Kontext macht es Sinn, sich sogar die Befristungen mit Sachgrund anzusehen, um diese ErzieherInnen in unserer Stadt halten zu können, sofern der Bedarf besteht. Danach sieht es aktuell aus.
Deswegen beantragt die Zentrumsfraktion, dass bei der Stadt Dormagen und der DoS gGmbH die aktuell ohne Sachgrund befristeten Verträge in unbefristete Festanstellungen umgewandelt werden. Dies wäre ein wichtiges Vertrauenssignal an die Betroffenen und würde zu einer erhöhten Versorgungssicherheit bei der Betreuung führen, indem weniger ErzieherInnen abwandern.
Quellen & weiterführende Links
- Download: Unser Antrag im Original (PDF, 24. April 2020)
- Anfrage: Unsere Anfrage hierzu über Verträge (04. März 2020)
Über diese Reihe
Das Zentrum setzt sich für eine transparente Politik in Dormagen ein. Aus diesem Grund machen wir unsere Anträge, die wir im Stadtrat bzw. in dessen Ausschüssen stellen, hier 1:1 für jeden öffentlich zugänglich.