Die Zentrumsfraktion setzt sich seit Jahren für die Schwimmförderung in Dormagen ein. Laut Experten ist das Seepferdchen nicht ausreichend für die Schwimmfähigkeit von Kindern. Aus diesem Grund möchte das Zentrum die Zielsetzungen in Dormagen anheben. Mit den derzeitigen Mitteln von rund 8.000 Euro im Jahr und dem geringen Schwimmunterricht für Grundschüler ist dies nur schwer möglich, daher müssen weitere Anpassungen und neue Ideen her.
Die Mitteilung vom 29. Februar 2020
Pressemitteilung: Zentrum fordert höhere Ziele und neue Wege in der Schwimmausbildung von Grundschülern
Am 29.10.2019 hat die Zentrumsfraktion einen Sachstandsbericht über die Schwimmförderung im Grundschulbereich beantragt. Die Anzahl der Kinder, die die Seepferdchen-Prüfung nicht bestanden haben, ist demnach im Zeitraum von 2017 bis 2019 von 52% auf 11% gesunken. „Dies ist aus unserer Sicht eine sehr positive Entwicklung. Dennoch dürfen wir uns damit noch nicht zufrieden geben“, so Olaf Temp, sachkundiger Bürger für das Zentrum im Sportausschuss.
Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender des Zentrums, sagt: „Seit vielen Jahren setzen wir uns dafür ein, dass in Dormagen die Überprüfung der Schwimmfähigkeit stattfindet und entsprechende Fördermaßnahmen durchgeführt werden. Im Jahr 2015/16 wurde im Sportausschuss das Ziel definiert, dass mindestens 80% aller Grundschüler das Seepferdchen spätestens bis zur 4. Klasse erreicht haben sollen. Experten und Institutionen wie die DLRG unterstreichen aber, dass das Seepferdchen kein hinreichendes Kriterium für die Schwimmfähigkeit von Kindern ist. Wir finden die Auskunftsanfrage und die Zielsetzung der CDU gut. Nun gilt es, konkrete Maßnahmen zu beschließen, um der Verwaltung einen konkreten Auftrag zu geben. Aus diesem Grund wird das Zentrum in der kommenden Sitzung des Sportausschusses beantragen, die Zielsetzungen dahingehend anzupassen, dass zukünftig mindestens 80% aller Grundschüler in Dormagen das Bronzeabzeichen erreichen sollen“.
Auf den Antrag der CDU-Fraktion hat die Verwaltung geantwortet, dass das neue Ziel „Bronze“ mit den bisherigen Schwimmfördermaßnahmen nicht umzusetzen sei. Derzeit sieht der Haushalt lediglich 8.000 Euro im Jahr für die Maßnahmen vor. Deswegen halten wir es für notwendig, dass die finanziellen Mittel kurzfristig aus dem Etat des Sportservice aufgestockt werden, damit dieses wichtige Ziel mit mehr Personal und mehr Schwimmstunden erreicht werden kann.
„Wir müssen uns in Dormagen stärker anstrengen, gerade weil in diesem Kontext durch die Schließung und den Abriss des Hallenbades in Nievenheim seit 2018 ein zusätzlicher Standort fehlt. Ganze 7.500 Unterstützer des Bürgerbegehrens und die Zentrumsfraktion wollten das Hallenbad 2017 erhalten. Zahlreiche Experten und die DLRG kritisieren seit Jahren, dass es in Deutschland viel zu wenig Schwimmfläche gibt und diese sogar immer weiter reduziert wird, so auch in Dormagen“, so Hans-Joachim Woitzik.
Ein Kernproblem ist der unzureichende Schwimmunterricht. Grundschüler bekommen gerade mal in 2 von 8 Halbjahren schulischen Schwimmunterricht. Nicht selten liegen 2 Jahre Pause dazwischen. Daher sollten wir versuchen, die Eltern besser in die Schwimmförderung mit einzubeziehen, um sie mit diesem Problem nicht allein zu lassen. Um das wichtige Ziel „Bronze“ zu erreichen, müssen wir alle gemeinsam anpacken, um den Mangel an schulischen Schwimmstunden anderweitig zu kompensieren.
Die Verwaltung sollte ein Konzept entwickeln, wie man die Eltern von Grundschülern unterstützen kann. Mögliche Maßnahmen aus unserer Sicht könnten sein: die Bereitstellung von Informationen via Flyer und Online auf der Stadt-Homepage, die Einrichtung einer Anlaufstelle, die Thematisierung der Angebote an Elternsprechtagen in den Grundschulen sowie natürlich die personelle Aufstockung von begleitenden Schwimmtrainern.
Den Vorschlag der Verwaltung, in den Schulen AGs in Kooperation mit Vereinen und Schwimmschulen einzurichten, halten wir für einen guten Ansatz.