Ein neues SEVESO-Sicherheitsgutachten eröffnet viele neue Nutzungsmöglichkeiten für das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik. Das Zentrum schlägt vor, nicht vorschnell nur an Bürokomplexe zu denken, sondern auch den Engpass an (bezahlbaren) Wohnungen zu lindern sowie neue Grünflächen dort einzurichten, wo weiterhin keine Wohn- oder Bürobauten entstehen dürfen.
Wichtig ist aber vorab: die Stadt muss erst eine Einigung mit dem Eigentümer der Fläche erzielen, alle anderen politischen Signale wären eine Täuschung der Menschen in Dormagen.
Die Mitteilung vom 02. September 2020
Zentrum sieht das alte Zuckerfabrikgelände als Chance für Dormagen, die Wohnungsnot zu lindern
Das neue gesamtstädtische SEVESO-Gutachten bringt endlich Planungs- und Rechtssicherheit für die Dormagener Politik. Mit den Ergebnissen des Gutachtens eröffnen sich ganz neue städteplanerische Möglichkeiten, weil nun zwei Drittel des Geländes für verschiedene Nutzungsformen wieder freigegeben sind, was vorher nicht der Fall war.
Auf Basis dieser wichtigen Änderung wird die Zentrumsfraktion beantragen, das die Verwaltung prüfen soll , in welchem Umfang sich nun auf diesem Gelände eine Wohnbebauung realisieren lässt.
Aktuell plant die Verwaltung, auf dem Zuckerfabrikgelände neue Bürogebäude zu errichten. Dazu macht Michael Kirbach, Aufsichtsratsmitglied der SWD, einen Gegenvorschlag: „Diesen Ansatz halten wir für falsch, weil in der Innenstadt durch zahlreiche Geschäftsaufgaben große Leerstände vorhanden sind. Insofern wäre es unserer Auffassung nach sinnvoller, zunächst über eine Umnutzung leerstehender Ladenflächen in Büroflächen nachzudenken. Hier könnte die Wirtschaftsförderung aktiv werden. Dies würde auch die Innenstadt beleben: Wenn dort künftig Menschen in Büros arbeiten, bringt dies direkte Kaufkraft in die Innenstadt, wovon die Geschäfte und die Gastronomie profitieren würden“.
„Indem Leerstände in der Innenstadt in Büros umgewandelt werden, können wir kostbares Bauland auf dem Zuckerfabrikgelände einsparen. Auf dieser großen Fläche könnten viele neue Wohnungen entstehen. Dies wäre ein entscheidender Schritt nach vorne, um den akuten Wohnungsmangel in Dormagen zu lindern!“, so Thomas Freitag, Ratskandidat des Zentrums aus Dormagen-Mitte.
Aus der Sicht der Zentrumspartei bietet sich hier eine großartige Möglichkeit, den gordischen Knoten „Zuckerfabrikgelände“ zwischen der Stadt und dem Eigentümer zu lösen und sich endlich finanziell zu einigen!
Bianca Lins, Ratskandidatin des Zentrums für Zons, sieht zudem Chancen für neues Grün in Dormagen: „Für das restliche Drittel der Fläche, welches weiterhin den strengeren SEVESO-Beschränkungen unterliegt, haben wir auch schon eine Idee: Im Zuge der mangelnden Grünflächen in Dormagen könnten dort bspw. Schrebergärten entstehen als Raum zur Erholung und blühende Flächen für Bienen und andere Insekten“.
Hans-Joachim Woitzik, Parteivorsitzender des Zentrums, setzt auf eine produktive Diskussion der Idee: „Wir hoffen, dass sich viele Parteien in Dormagen unserem Vorschlag anschließen werden. Die Innenstadt könnte profitieren und zugleich würde knappes Bauland sinnvoll eingesetzt, um Wohnungen wie auch Grün- & Erholungsflächen neu entstehen zu lassen“.
Weiterführende Links & Downloads
- PM: Unsere Pressemitteilung im Original (PDF, 02. Sep 2020)
- SEVESO: Was steckt hinter diesem Begriff? (Wikipedia)