Politikprojekt Bundestagswahl fühl ich Zentrumsfraktion Dormagen

Politikprojekt für Jugendliche in Dormagen „Bundestagswahl: fühl ich“ – niemand erschien (Presseanfrage)

In Dormagen wurde ein Projekt für Jugendliche rund um die Bundestagswahl aufgelegt. Zum Start des Projektes „Bundestagswahl: fühl ich“ erschien kein einziger Jugendlicher. Die Neuß-Grevenbroicher Zeitung hat die Parteien nach ihrer Einschätzung zum Fehlschlag gefragt.

Die NGZ fragte die Parteien nach Gründen

Lesen Sie hier unsere Antwort in voller Länge. Der Presseartikel (RP+) ist unten verlinkt.

Zeitpunkt

Vorab bitten wir zu bedenken, dass der gewählte Termin in den Ferien und als Präsenzveranstaltung für Schüler auch vor dem Hintergrund der Gefahren durch die andauernde Corona Pandemie unattraktiv ist. Hier wäre eine Digitale Lösung für Mobilgeräte zielführender gewesen. Wer als vierzehnjähriger bei 28 Grad die Wahl hat zwischen Strabi und Kommunalpolitik, dem kann ich keinen Vorwurf machen!

Bessere Angebote

„Bundestagswahl: fühl ich“ – der Projektname transportiert die wichtige Erkenntnis, dass Politik direkten Einfluss auf das Leben junger Menschen hat, die Message kommt nur leider nicht an. Wir können grundsätzlich der Einschätzung zustimmen, dass hier mehr passieren muss. Hier müssen Politik und Medien einfach bessere Angebote machen.

Politische Bildung: Kommunalpolitik als Randerscheinung

Politische Bildung in Schule und Familie findet gerade mit Hinblick auf die Kommunalpolitik kaum statt. Warum wird im Unterricht nicht eine Kommunalwahl bearbeitet, sowie die kommunalen Gestaltungsmöglichkeiten erörtert? Kann es Absicht sein, junge Menschen von der direktesten politischen Einflussnahme fernzuhalten die sich vor Ort bietet, in dem man sie in Unkenntnis hält! Kommunalpolitik ist der demokratische Ernstfall, noch direkter am eigenen Lebensumfeld geht es nicht! Der Weg stände dann offen für weitere demokratische Prozesse wie die Bundestagswahl.

Instrumentalisierung von Themen

Ein großer Teil der Lehrerschaft ist dem linksgrünen Lager zuzuordnen. Junge Menschen werden für Bewegungen wie Friday for Future instrumentalisiert, wie es uns an die dunkelsten Stunden unseres Landes erinnert, wo junge Menschen für mehr als fragwürdige Ziele missbraucht wurden. Eine politische Neutralität der Lehrerschaft wäre angebracht. Die jetzt stattfindende Indoktrinierung ist demokratiegefährdend und bildet eine Lebensrealität nicht ab.

Abkehr von der Politik, Demokratiekultur muss gesellschaftlich mehr gepflegt werden

Viele junge wie alte Menschen entziehen sich aus Selbstschutz der Politik. Eine offene Debatte zu vielen Themen ist nicht mehr möglich, da man bei einer Meinung die nicht dem Mainstream entspricht sofort abgestempelt wird. Das können junge Menschen in ihrem sozialen Umfeld wie Schule und Verein ebenso wenig gebrauchen wie ältere Mitbürger in ihrem Arbeitsumfeld.

Demokratische Kultur kann gelernt werden. Dazu gehört eine argumentative Auseinandersetzung, das Zuhören aber eben auch das Akzeptieren anderer Meinungen, solange diese nicht antidemokratisch sind. Wir erleben zunehmend Echo-Kammern, sei es in Social Media, durch die Moralisierung von Debatten, bei denen andere Meinungen diffamiert und abgestempelt werden.

Wichtiger Auftrag an Schulen: Komplexität aufzeigen

Hier könnten die Schulen einen wichtigen Grundstein für die Zukunft legen. Dazu gehört auch der Auftrag an die Schulen & Lehrer, den Kindern und Jugendlichen ein vollumfängliches Bild beim vermeintlich einfachen Themen zu geben: dass bspw. am Strukturwandel Biografien, Menschen und große Ängste mit dranhängen und man nicht leichtfertig über die berechtigen Sorgen der Menschen hinweggehen darf.

 

Mit herzlichen Grüßen

Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender

Thomas Freitag, Stellv. Fraktionsvorsitzender

Michael Kirbach, Geschäftsführer

 

Quellen & weiterführende Links