Im April 2024 hatten die ZENTRUMSFRAKTION im Stadtrat einen Antrag zu einem Städtischen-Gebäudeinformationssystem gestellt.
In der Sitzung des Betriebsausschuss Eigenbetrieb Dormagen und Technische Betriebe Dormagen gab es am 04.12.2024 dazu eine ausführliche
Stellungnahme der Stadt. Wir sehen uns hier auf einem Guten Weg, und werden das Thema weiter verfolgen.
Unser Antrag vom 04.12.2024
Beschlussvorschlag
Die Verwaltung wird beauftragt, ein Städtisches-Gebäudeinformationssystem zu erstellen. Beginnend mit einer einfachen Matrix, aller städtische Gebäude sowie der dort enthaltenden Gewerke die einen möglichen hohen Investitionsbedarf haben (Fenster, Heizung, Dach, etc.) und somit für den Haushalt zum Kostenrisiko werden können. Dieses wird als Entscheidungskatalog für zukünftige Investitionen den Planungspolitikern, sowie der Verwaltung zugänglich gemacht. Das Kataster ist kontinuierlich zu pflegen, um so eine sichere Datengrundlage zu gewährleisten.
Begründung
Die Modernisierung von Staat und Verwaltung wird eine zentrale Gestaltungsaufgabe auf dem Weg in das neue Jahrtausend sein. Im Prozess der Verwaltungsmodernisierung auf kommunaler Ebene ist in Anbetracht knapper Kassen auch nach geeigneten Lösungsansätzen zur Ausschöpfung von vorhandenen Rationalisierungspotentialen zu suchen. Zahlreiche öffentliche Verwaltungen entdecken deshalb jetzt neben anderen Aufgabenfeldern in der kommunalen Immobilien- wirtschaft ein wichtiges Einsparpotential. Eine verbesserte Organisation der kommunalen Immobilienwirtschaft kann zu Einsparungen von bis zu 20% der Immobilienbewirtschaftungs-kosten führen, was ein effektives jährliches Einsparpotential von bis zu 5 % eines Verwaltungshaushalts bedeuten kann.
Das in der Industrie bereits weit verbreitete Obsoleszenz Management, kann und wird uns auch bei der Stadt Dormagen helfen, Investitionen zu planen und Bedarfe sicher vorauszusehen. Immer wieder werden wir gerade bei älteren Immobilien von teuren Notreparaturen überrascht, mithilfe eines städtischen Gebäudeinformationssystems, welche relevante Basisinformationen enthält, lässt sich hier leicht erkennen wo sicher welche Investitionen auf die Stadt zukommen (z.B. 30 Jahre alte Heizungen in einer Schule.)
Das System lässt sich sicher auch digital erweitern, jedoch halten wir die finanzielle Situation der Stadt für bedenkenswert. Eine erste Grundlage kann so geschaffen werden, und wird sicher Anwender und Bedarfsgerecht wachsen.
Vermeintliche „Einsparungen“ im Bereich der Gebäudeinstandhaltung und -erweiterung führten zwangsläufig dazu, dass erforderliche Instandhaltungsaufgaben an öffentlichen Immobilien nicht mehr durchgeführt wurden. Zunehmender Verfall und Renovierungsbedürftigkeit vieler Liegenschaften und Gebäude und daher im Ergebnis höhere Kosten waren die Folge.
Die Kommunen schieben deshalb bereits heute, in Form einer verdeckten Verschuldung, einen riesigen, progressiv ansteigenden Instandhaltungs- und Sanierungsstau vor sich her (vgl. Winnemöller: Stadt und Gemeinde, 12/97, S. 395 f). Anstelle einer ökonomischen, vorausschauenden Gebäude-Bewirtschaftung war häufig lediglich ein „Nachsorgeverhalten“ festzustellen. Es kam erst dann zu einer Instandsetzung, wenn bereits Schäden eingetreten waren.
Zur Vermeidung einer derartigen Situation sowie zur Erfüllung der allseits erhobenen Forderung nach effizientem, das Wirtschaftlichkeitspotential fördernden Handelns öffentlicher Behörden und Institutionen ist eine Neuorientierung der Immobilienwirtschaft mit innovativer Ausschöpfung der unstrittig gegebenen Rationalisierungsmöglichkeiten notwendig.
Nach unumstrittener Ansicht kann mittlerweile davon ausgegangen werden, dass eine verbesserte Organisation der kommunalen Immobilienbewirtschaftung etwa 10 – 20 % an Kosteneinsparung erbringt. Dies kann ein effektives Einsparpotential von bis zu 5 % eines Verwaltungshaushalts bedeuten. Dies ist einer möglichen Anschubfinanzierung entgegen zurechnen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender
Thomas Freitag, stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Michael Kirbach, Geschäftsführer
Quellen & weiterführende Links
- Anlagen: 2024-04-02 ANTRAG Stadtisches -Gebäudeinformationssystem
- Anlagen: Vorlage-153
Über diese Reihe
Das Zentrum setzt sich für eine transparente Politik in Dormagen ein. Aus diesem Grund machen wir unsere Anträge, die wir im Stadtrat bzw. in dessen Ausschüssen stellen, hier 1:1 für jeden öffentlich zugänglich.