In einer Onlinepetition haben sich viele DormagerInnen für den Erhalt der Grünflächen beiderseits der Alten Heerstraße eingesetzt. Wir sind der Meinung, dass der Erfolg der Bürgerinitiative ein Auftrag an die gewählten Vertreter ist, sich der Sache nochmal anzunehmen, anstatt einfach zur Tagesordnung über zu gehen. Unsere Position zu dem Thema können Sie hier nachlesen.
Zur Ausgangslage
In der Sitzung des Planungsausschusses am 04. April 2019 haben alle Parteien für die Änderung des Flächennutzungplans (FNP Nr. 161) gestimmt. Die Änderung bildet die Voraussetzung für die kurzfristige Entwicklung von Gewerbeflächen beidseits der Heerstraße. Damit ist noch keine Bebauung an sich beschlossen. Wir geben offen zu, dass wir manche Punkte, die von der Interessengemeinschaft nun vorgetragen wurden, damals so nicht gesehen haben, da die Schaffung eines neuen Gewerbegebietes auch für uns im Fokus stand. Daher sind wir den Organisatoren und Unterstützern dankbar für Ihren Einsatz. Es hilft uns sehr, einen so regen Austausch zu haben und viele Stellungnahmen von BürgerInnen lesen zu können.
Unsere Position
Aus diesem Grund werden wir uns im weiteren Verfahren für den Wunsch der Bürgerinitiative einsetzen, diese Grünflächen zu erhalten. Wir unterstützen den Erhalt dieser Waldfläche als Schutzwald, Rückzugsort für Tiere, Frischluftspender, Erholungsort für die Anwohner und Abstandsgrünfläche zum Bayerwerk.
Unsere Position ist anders als die der SPD, die anführt, dass im Verhältnis 2:1 Wald aufgeforstet würde. Dem möchten wir die Ausführungen des Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen vom 20.07.2018 entgegen halten. Der Landesbetrieb spricht sich für den Walderhalt aus, da die Waldfläche eine gesteigerte Bedeutung für die wohnungsnahe Naherholung hat. Ein einfaches Verrechnen von Flächen ist daher aus unserer Sicht nicht in Ordnung.
„Auf Grund der Nähe zur A 57 wirken die Waldflächen ausgleichend auf das Lokalklima. Gemäß den Aussagen zum Wald im LEP und Regionalplan Düsseldorf (RPD 2018) genießt im Regierungsbezirk Düsseldorf das Ziel der Walderhaltung einen besonders hohen Stellenwert. Die Inanspruchnahme von Waldbereichen ist daher zu vermeiden bzw. auf das unbedingt erforderliche Maß zu beschränken. Die Erhaltung von Waldflächen besitzt somit auch im Stadtgebiet Dormagen (Waldanteil ca. 13%, deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 27%) eine hohe Bedeutung.“
Der Landesbetrieb führt weiterhin aus:
„Zudem stellt der Entwurf der neuen Waldfunktionenkarte die Waldfläche westlich der Alten Heerstraße mit der Erholungsfunktion I im Osten und Stufe II im Westen dar. Demnach hat die Waldfläche nicht eine eingeschränkte Bedeutung für die wohnungsnahe Naherholung. Vielmehr leistet die Waldfläche im regionalen Vergleich eine besondere bzw. außerordentliche Erholungsfunktion.“
Die Zentrumsfraktion Dormagen hat sich u.a. bei der Diskussion um neue Parkplätze in Zons bereits dafür eingesetzt, zuerst die Verwendung von brachliegenden, bereits erschlossenen Flächen zu überprüfen, anstatt weitere Naturflächen zu verbauen. Dieser Maßgabe werden wir entsprechend bei der aktuellen Suche nach neuen Gewerbeflächen ebenso Rechnung tragen.
Zudem halten wir es für wichtig, nicht über Bürgerinteressen, die von so vielen Menschen in Dormagen mitgetragen werden, hinweg zu gehen. Hier sollte das direkte Gespräch gesucht werden und die Politik in Dormagen sollte es mindestens als Auftrag sehen, nochmal gründlich mögliche Alternativen zu prüfen anstatt zur Tagesordnung über zu gehen.
Weiterführende Links
- Rathaus Online: Beschluss des Planungsausschusses vom 04. April 2019
- Zur Onlinepetition auf openPetition.de
- NGZ Online-Artikel (14. Jan 2020)
- Zu unserem Instagram-Post
- Unser Facebook-Post zum Kommentieren oder Teilen