Mit knapp 18 Millionen Einwohnern, ist Nordrhein-Westfalen das bevölkerungsstärkste Bundesland Deutschlands. Heute vor exakt 75 Jahren wurde NRW gegründet, unter starker Mitwirkung der Deutschen Zentrumspartei.
75 Jahre NRW
Ab dem 23. August 2021 wird der Landtag von Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf eine Woche lang jeden Abend zwischen 21 und 24 Uhr feierlich beleuchtet. Die Lichtinszenierung nimmt Bezug auf die Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen am 23. August 1946. Heute, exakt 75 Jahre danach, erinnern Landesregierung und Landtag auf der Galopprennbahn in Düsseldorf an den Beginn unseres Bundeslandes.
Am 6. Oktober 2021 wird es einen Festakt zu „75 Jahre Landtag Nordrhein-Westfalen“ im Plenarsaal des Landtags geben. Die Festrede halten wird der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor Stephan Harbarth.
Demokratische & soziale Neuordnung nach dem Zweiten Weltkrieg
Auch wir von der Deutschen Zentrumspartei sind stolz darauf, nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 vieles dafür getan zu haben, eine demokratische und soziale Neuordnung des Landes aufzubauen. Dazu gehört auch auf Bundesebene die Mitwirkung an der Ausarbeitung unseres Grundgesetzes.
Am 23. August 1946 trat eine britische Militärverordnung in Kraft, mit der der nördliche Teil der früheren preußischen Provinz Rheinland und die frühere preußische Provinz zum Bundesland Nordrhein-Westfalen zusammengefasst wurden. Ein Jahr später kam das Land Lippe als dritter Teil zum Bundesland hinzu.
Erster Ministerpräsident war vom Zentrum
Der in Köln geborene Zentrumspolitiker Dr. Rudolf Amelunxen war zum Ministerpräsidenten von NRW ernannt worden. In der Weimarer Republik war er der erfahrene und zum linken Zentrumsflügel gehörende Verwaltungsjurist von 1926 bis 1932 Regierungspräsident in Münster.
Nach 1945 machte die Britische Militärverwaltung Amelunxen, der politisch unbelastet war, zum ersten Oberpräsidenten von Westfalen. Auch das erste Landesparlament wurde noch von den Briten ernannt. Denn die erste Landtagswahl fand erst im April 1947 statt. Spitzenkandidat der Zentrumspartei war Rudolf Amelunxen. Die Partei gewann damals 9,8 Prozent der Wählerstimmen. Amelunxen war bis 1958 Mitglied der Landesregierung, zunächst als Sozialminister, später als Justizminister.
Dr. Wilhelm Rudolf Konrad Amelunxen vom Zentrum.
Bildquelle: Bundesarchiv, B 145 Bild-F001946-0009 / Brodde / CC-BY-SA
Kommunalpolitik & Landesverfassung
In der Gründungsphase des Landes Nordrhein-Westfalen trugen zeitweilig mehr als 3000 Frauen und Männer vom Zentrum in den kommunalen Parlamenten und Kreisen des Landes die Verantwortung dafür, ein demokratisches Bundesland aufzubauen. So wurde maßgeblich an der Verfassung des Landes mitgewirkt, die schließlich 1950 in Form einer Volksabstimmung verabschiedet wurde.
Das Zentrum hat die Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen vorangetrieben und vieles dafür getan, das Land sozial und demokratisch auszurichten. Erinnert seien an die Worte Amelunxen vor dem Landtag 1946, in einer Zeit als das Land in Trümmern lag und Hunger und Wohnungsmangel bestand:
Wir müssen von uns aus Sorge tragen, dass das Ruhrgebiet niemals wieder Waffen schmiedet, dass die Wirtschaft an Rhein und Ruhr auf friedliche Ziele der Menschheit ausgerichtet wird.
Ministerpräsident Amelunxen über die Demokratie
In seiner ersten Regierungserklärung 1946 sagte Amelunxen, wenige Monate nach der zwölfjährigen Nazi-Diktatur, die wegweisenden Worte: „Demokratie bietet, weil sie mit den natürlichen Rechten der Menschen nicht in Widerspruch steht, die optimale Gewähr, dass das, was war, sich nie wiederholt. Aufklärung tut not über das, was war, was ist und was sein muss. Wir wollen das verfälschte Geschichtsbild eines Treitschke, das im letzten Jahrhundert in allen Schulen und auf allen Hochschulen uns aufgezeigt wurde, der geschichtlichen Wahrheit entsprechend zurechtrücken. Es ist notwendig, die nazistische und militaristische Ideologie, die das Unterbewusstsein vieler Zeitgenossen noch belastet, auszumerzen.“
Die Zukunft von NRW gestalten
Das Landesjubiläum sollte zugleich ein Anlass dafür sein, auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen zu schauen. Gerade das bevölkerungsstarke NRW ist vom Strukturwandel stark betroffen. Die Politik hat die Aufgabe, den Menschen Perspektiven aufzuzeigen, die Lebensbiographien und Sorgen ernst zu nehmen.
Das Zentrum hat sich in den letzten Jahrzehnten insbesondere auf kommunaler Ebene stark für die Menschen in NRW eingesetzt. Ein wichtiger Pfeiler unserer bürgernahen Politik ist das Gespräch, der Austausch mit den Menschen vor Ort. Unser Ziel ist es weiterhin, die verschiedenen Lebenswirklichkeiten zu berücksichtigen statt eine ideologisierte Politik zu betreiben, die die Menschen nicht mitnimmt und Zweifel damit die extremen Ränder stärkt.
Auch nach 75 Jahren ist politisch und gesellschaftlich immer noch viel zu tun. Wir setzen uns weiterhin stark für demokratische Werte, mehr Transparenz und eine bürgernahe, engagierte, kompetente Politik ein. In diesem Sinne:
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, NRW!
Weiterführende Links & Downloads
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Über diese Reihe
In „Die Zahl der Woche“ teilen und diskutieren wir regelmäßig Daten, die unsere Stadt und Sie konkret als Dormagener BürgerInnen betreffen.